Enzian Südtirol

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Gemeindeärzte

In den Südtiroler Gemeinden gibt es immer weniger Gemeindeärztinnen und Ärzte. Die noch aktiven sind überfordert und haben immer weniger Zeit für ihre Patient/innen. Jene, welche nun ohne ärztliche Betreuung dastehen, werden Gemeindeärzt/innen in anderen Gemeinden zugeteilt.

Dies vorausgeschickt,

stelle ich an die Landesregierung folgende Fragen:

1. Wie sollen Patient/innen, welche nicht auf familiäre Unterstützung setzen können, den neuen Gemeindearzt aufsuchen?

2. In Mals soll ein Ärztezentrum für den oberen Vinschgau entstehen, wie sollen ältere Personen mit Schmerzen dorthin kommen?

Bozen, 26.04.2022

Der Landtagsabgeordnete
Josef Unterholzner


Antwort von LH Kompatscher

Sehr geehrter Landtagsabgeordnete,

ich nehme hiermit Bezug auf die genannte Anfrage, welche anlässlich der ”Aktuellen Fragestunde” bei der letzten Landtagssession vorgelegt wurde und schriftlich zu beantworten ist.

1. Wie sollen Patient/innen, welche nicht auf familiäre Unterstützung setzen können, den neuen Gemeindearzt aufsuchen?
Aufgrund des allgemeinen Ärztemangels, der sich nicht nur in Südtirol, sondern in ganz Europa zeigt, ist es nicht einfach, vor allem die territorialen Einzugsgebiete im ländlichen Raum mit ausreichend Ärzten zu besetzen. Der Südtiroler Sanitätsbetrieb ist darum bemüht, alle möglichen Schritte zu unternehmen, um die ärztliche Betreuung ununterbrochen landesweit zu gewährleisten. Insbesondere für Patienten mit chronischen Erkrankungen hat in diesem Zusammenhang die digitale Rezeptverschreibung zu einer Erleichterung geführt. Weiterhin bleibt natürlich die programmierte und integrierte Hausbetreuung aufrecht, die bei Patienten durchgeführt wird, die aus Gesundheitsgründen nicht ins Ambulatorium kommen können und ständiger Kontrollen bedürfen. Es besteht auch die Möglichkeit, dass in Fällen in denen es dem Patienten unmöglich ist ins Ambulatorium zu kommen, der Hausarzt auch Hausbesuche durchführt.

2. In Mals soll ein Ärztezentrum für den oberen Vinschgau entstehen, wie sollen ältere Personen mit Schmerzen dorthin kommen?
In Mals soll das Ärztezentrum für den oberen Vinschgau im Seniorenwohnheim Martinsbrunn entstehen, wo unter anderem Hausärzte stundenweise ihren Dienst versehen werden. Die Bewohner des Heims, und speziell jene, die nicht mehr mobil sind, können somit direkt vor Ort versorgt werden. Für Patienten, die nicht im Martinsheim untergebracht sind und aus verschiedenen Gründen nicht ins Ambulatorium kommen können, wird auf die Antwort auf Frage 1) verwiesen. Das Ärztezentrum im Martinsheim (Gesamtkosten 1.112.000 Euro) wird von der Gemeinde Mals errichtet und soll aus 4 Ambulatorien und den dazugehörigen Verwaltungsräumen bestehen. Die Arbeiten wurden bereits ausgeschrieben, die Bauten sollen im ersten Halbjahr 2023 fertiggestellt werden.

Mit freundlichen Grüßen

Der Landeshauptmann
Arno Kompatscher

AKTIE

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