Seit kurzem vernimmt man aus den Medien, dass Unternehmen aber auch die Politik, das Smart-Working zu verlängern. Ist im Grunde eine gute Idee, aber nicht, wenn der Hintergedanke die Reduzierung der Energiekosten beinhaltet. Dadurch werden die Kosten von den Unternehmen auf die Arbeitnehmer verschoben, welche eh schon schauen müssen mit dem Gehalt bis Monatsende zu kommen. Arbeiten die Mitarbeiter von zuhause aus, steigen unweigerlich die Strom- und Heizkosten.
Dies vorausgeschickt,
stelle ich an die Landesregierung folgende Fragen:
1. Was gedenkt die Landesregierung dagegen zu unternehmen, dass die Arbeitnehmer nicht noch mehr Kosten auf sich nehmen müssen?
2. Ist es sinnvoll die zum Teil hohen Energiekosten von den Unternehmen auf die Arbeitnehmer abzuwälzen? Was erhofft sich die Politik davon?
3. Wäre es nicht sinnvoller in Rom und Brüssel, bei allen zuständigen Stellen zu intervenieren, dass der in Südtirol produzierte Strom, für die Südtiroler, in Südtirol bleib, um der Bevölkerung in dieser eh schon schwierigen Zeit, Unbürokratisch unter die Arme zu greifen?
4. Wie sieht die Landesregierung diesen neuen Trend der ständig steigenden Energy Preise?
Bozen, 23.09.2022
Der Landtagsabgeordnete
Josef Unterholzner
Antwort von LH Kompatscher
Sehr geehrter Landtagsabgeordnete,
ich nehme hiermit Bezug auf die genannte Anfrage, welche anlässlich der ”Aktuellen Fragestunde” bei der letzten Landtagssession vorgelegt wurde und schriftlich zu beantworten ist.
1. Was gedenkt die Landesregierung dagegen zu unternehmen, dass die Arbeitnehmer nicht noch mehr Kosten auf sich nehmen müssen?
In diesem Zusammenhang wird auf die bereits ausführlich geführte Debatte und auch auf die zahlreichen mündlichen und schriftlichen Stellungnahmen der Landesregierung im Zuge der Verabschiedung des Haushaltsänderungsgesetzes in der Oktobersession verwiesen, im Rahmen deren infolge der anhaltenden Energiepreiskrise ein weiteres Entlastungspaket insbesondere für Familien und öffentliche Einrichtungen beschlossen wurde.
2. Ist es sinnvoll die zum Teil hohen Energiekosten von den Unternehmen auf die Arbeitnehmer abzu-wälzen? Was erhofft sich die Politik davon?
Siehe Antwort auf Frage 1
3. Wäre es nicht sinnvoller in Rom und Brüssel, bei allen zuständigen Stellen zu intervenieren, dass der in Südtirol produzierte Strom, für die Südtiroler, in Südtirol bleib, um der Bevölkerung in dieser eh schon schwierigen Zeit, Unbürokratisch unter die Arme zu greifen?
Auch dieses Thema ist in den letzten Wochen und Monaten im Landtag in zahlreichen Redebeiträgen auch seitens der Landesregierung vertieft worden. Diesbezüglich sei auf den Punkt 5 des genehmigten Beschlussantrag 621/22 verwiesen, demzufolge die Landesregierung dem Landtag ein Konzept zum mittel- und langfristigen Ausbau von regionaler erneuerbarer Energie zur Diskussion vorgelegt wird.
4. Wie sieht die Landesregierung diesen neuen Trend der ständig steigenden Energy Preise?
Die Landesregierung beobachtet mit Sorge die nach wie vor anhaltende Energiepreiskrise und hat auch bereits im Rahmen der Möglichkeiten des Haushaltes entsprechende Entlastungsmaßnahmen für Familien, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen in Umsetzung gebracht.
Mit freundlichen Grüßen
Der Landeshauptmann
Arno Kompatscher