SABES-Generaldirektor Dr. Florian Zerzer hat in einem Interview mit der Tageszeitung „Alto Adige“ (22.02.2023) von 1.609 Covid-Toten in den Jahren 2020-2022 gesprochen. Ohne dabei aber zwischen AN-Covid-Verstorbenen und MIT-Covid-Verstorbenen zu unterscheiden. Damit hätten und haben auch z.B. Unfallopfer mit Covid in die Covid-Infektionssterblichkeitsrate (IFR) Eingang gefunden.
Dies vorausgeschickt,
stelle ich an die Landesregierung folgende Fragen:
1. Mitzuteilen, wie viele Menschen in diesem Zeitraum tatsächlich AN Covid verstorben sind?
2. Mitzuteilen, wie lege artis die wissenschaftliche Trennlinie zwischen AN Covid und Mit Covid verstorben gezogen worden ist oder werden kann?
Bozen, am 28.02.2023
Der Landtagsabgeordnete
Josef Unterholzner
Antwort von LH Kompatscher
Sehr geehrter Landtagsabgeordnete,
ich nehme hiermit Bezug auf die genannte Anfrage, welche anlässlich der ”Aktuellen Fragestunde” bei der letzten Landtagssession vorgelegt wurde und schriftlich zu beantworten ist.
1. Mitzuteilen, wie viele Menschen in diesem Zeitraum tatsächlich AN Covid verstorben sind?
Generaldirektor Zerzer hat im Interview jene Zahlen genannt, die auf einer Analyse der SABES-internen Quellen sowie der Meldungen an den SABES beruhen. Aus den ISTAT Daten, die retrospektiv und aus zusätzlichen Quellen erhoben werden, wurden bisher für das Triennium 2020-2022 1.638 Todesfälle durch COVID-19 und 369 mit COVID-19 registriert. Allerdings sind die Daten bezogen auf das Jahr 2022 noch nicht vollständig!
2. Mitzuteilen, wie lege artis die wissenschaftliche Trennlinie zwischen AN Covid und MIT Covid verstorben gezogen worden ist oder werden kann?
Für die Definition der COVID-19 Todesfälle wurden die Kriterien aus dem ISTAT-Rundschreiben (siehe Anhang “Covid_Indicazioni_scheda_morte.pdf“) angewandt. Im ISTAT-Formular werden die Todesursachen von der Ärztin/dem Arzt eingetragen, welche/r den Tod feststellt.
Mit freundlichen Grüßen
Der Landeshauptmann
Arno Kompatscher
